Was ist eine Hundeausstellung?

Die erste Ausstellung von Rassehunden fand im Juni 1859 in Großbritannien statt. Österreich folgte 1863 mit der ersten Ausstellung in Wien. Es wurden 357 Hunde gezeigt.

Auf Hundeausstellungen werden viele verschiedene Rassen präsentiert. Gezeigt werden die Nachkommen der Rasse. Züchter und Besitzer können ihre Hunde von einem Richter beurteilen lassen, ob ihr Hund dem international anerkannten Standard entspricht. Die Richter sind bei ihrer Beurteilung ausschließlich dem Rassestandard verpflichtet. Ihr Urteil ist klar und unbestreitbar.

Die großen Ausstellungen werden von Mitgliedsverbänden der FCI organisiert (sprechen wir hauptsächlich über Europa). Innerhalb der FCI gibt es zwei Arten von Ausstellungen, die sich durch die verliehenen von Auszeichnungen unterscheiden:

• Nationale Hundeausstellungen

• Internationale Hundeausstellungen

Auf nationalen Ausstellungen wird ein CAC (Certificat d'Aptitude au Championnat) des jeweiligen Zuchtverbandes verliehen. Das CAC ist die Kandidatur für den Championat des Landes. Auf internationalen Ausstellungen wird zusätzlich zum CAC das CACIB (Certificat d'Aptitude au Championnat International de Beauté) verliehen. Dies ist die Voraussetzung für den Internationalen Schönheitschampion.

Die nationalen Zuchtverbände veranstalten Sonderausstellungen, wie z. B. Clubausstellungen und es gibt jedes Jahr zwei Ausstellungen, die ein internationales Sonderereignis sind, nämlich die Europa- und Welthundeausstellungen.

Auf der Hundeausstellung können Sie Hunde zeigen, die mit FCI-Abstammung gezüchtet wurden. Diese Hunde müssen einen Mikrochip tragen und am Tag der Ausstellung über eine gültige Tollwutimpfung verfügen. Grundsätzlich gilt für eine internationale Hundeausstellung, dass der Hund bereits knapp 8 Wochen vorher angemeldet sein muss. Für den Eigentümer bedeutet das, ein Registrierungsformular auszufüllen und die entsprechende Registrierungsgebühr zu zahlen.

Was sollte der Hund auf einer Ausstellung können?

Der Richter untersucht die Zahnstellung des Hundes und prüft, ob er ein vollständiges Gebiss hat. Deshalb ist es wichtig, dass der Hund die Zahnkontrolle zulässt.

Der Hund soll auf der linken Seite des Menschen traben und nicht galoppieren.


Der Hund soll auf dem Richtertisch und/oder parallel zum Richter auf dem Boden aufgestellt werden, die Vorderbeine knapp unter der Brust, die Hinterbeine leicht nach hinten geneigt angezogen. Jede Rasse hat ihre eigene Art zum Aufstellen.

Die Rassen werden bei der FCI in verschiedene Gruppen eingeteilt.

Der Hund wird in eine bestimmte Klasse eingetragen. Die ersten Kriterien für die Einstufung einer Klasse sind Geschlecht und Alter des Hundes. Als Altersangabe für die jeweilige Klasse gilt immer das Geburtsdatum des Hundes.

Die Klassifizierung

(Welpenklasse:  3-6 Monate)
Jüngstenklasse: 6 - 9 Monate
Jugendklasse: 9 - 18 Monate
Zwischenklasse: 15-24 MonateOffene Klasse: über 15 Monate
Gebrauchshundeklasse: über 15 Monate mit FCI Working Dog Certificate (in Österreich Anlagen-/Brackierprüfung)
Championklasse: über 15 Monate für Hunde mit bestätigten nationaler oder internationaler Championtitel 
Veteranklasse: über vollendeten 8 Jahren

Die Wertung

Um die Hunde anhand der Rassestandards zu bewerten, verfassen die Richter in den meisten Fällen für jeden Hund eine schriftliche Bewertung, die seine Stärken und Schwächen beschreibt und auch eine Wertnote enthält.
Mögliche Formwertnoten:
Vorzüglich - für Hunde, die sehr im Standard liegen
Sehr gut - für Hunde mit ein paar kleinen Fehlern
Gut - für Hunde mit größeren Fehlern
Genügend - für Hunde der Rasse entsprechend, mit erheblichen Mängeln
Disqualifiziert - für Hunde die der Rasse nicht entsprechenden, aggressive Hunde, Hunde mit bestimmten Erbfehlern und Hunde mit disqualifizierenden Merkmalen gemäß ihrem Rassestandard
Ohne Bewertung - für Hunde, die aufgrund ihres Verhaltens oder anderer Umstände nicht beurteilt werden können
In der Welpen-/Jüngstenklasse wird mit vv –vielversprechend, v – versprechend oder nv – nicht versprechend bewertet.

Innerhalb jeder Klasse werden die vier besten Hunde hintereinander platziert, wenn sie mindestens „sehr gut“ erhalten haben. Die Regelungen, welche Klassen mit einem CAC ausgezeichnet werden können, sind von Land zu Land unterschiedlich. 

Auf einer Internationalen Hundeausstellung werden der beste Rüde und die beste Hündin gewählt von den jeweiligen Klassensieger mit dem CACIB ausgezeichnet. Der Richter kann pro Geschlecht maximal ein CACIB und ein Reserve-CACIB vergeben. Er muss aber kein CAC oder CACIB vergeben. 

Den Abschluss der regelmäßigen Rassenbeurteilung ist die Ermittlung des besten Hundes der Rasse („Best of Breed“, BOB). Für das BOB laufen auf einer Internationalen Hundeausstellung die beiden Junioren, die beiden CACIBs und die beiden Veteranen.

 Wird dieser vergeben, entscheidet der Richter über den besten Junghund der Rasse („Junior Best of Breed“, BOJ/JUNBOB) und den besten Hund des anderen Geschlechts („Best of Opposite Sex“, BOS). 

Die besten Hunde jeder Rasse konkurrieren nach der regulären Beurteilung ihrer Rasse in voneinander getrennten FCI-Gruppen um den besten Hund der Gruppe. Sie verleihen dem Besten jeder Gruppe den Titel „Best of Group“. Die Sieger der Gruppen treten erneut gegeneinander an, um den besten Hund der Ausstellung, den „Best in Show“, zu ermitteln.

Champion?

Sobald ein Hund in einem Land die von der nationalen Organisation festgelegte Anzahl an CAJC/CACs erhalten und die entsprechenden vom Zuchtverein festgelegten Bedingungen erfüllt hat, kann er sich um den Titel „Nationaler Jugendchampion/Veteranenchampion/Champion“ bewerben. Für den Titel „FCI Internationaler Jugend-/Schönheits-/Ausstellungs-/Veteranenchampion“ muss der Hund die Bedingungen der FCI erfüllen. Nur wenn ein Titel vom Zuchtverband bestätigt wird, darf der Hund den Titel vor seinem Namen führen.