Tipps, die das Leben Ihres Beagles retten könnten

Beagles sind neugierige Wesen und haben keine Vorstellung von Gefahr. Sie kauen ständig auf Dingen herum, die sie nicht essen sollten, geraten in unsichere Situationen oder gelangen an Orte, die für Erkunden nicht sicher genug sind. Manchmal führt ihre Neugier zu einem Notfall.

Es gibt viele Notfälle, die zu Hause oder beim Spaziergang mit unseren Hunden auftreten können. In solchen Momenten ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein, um schnell und effektiv zu handeln – Sie könnten ihr Leben retten.

Egal ob die Beagles zu Hause giftige Lebensmittel oder Chemikalien essen, sich an scharfen Gegenständen verletzen, sich fast ersticken oder über die Straße rennen, wo sie von einem Auto angefahren werden können. In jedem dieser Fälle ist es wichtig, dass sie umgehend und angemessen Erste Hilfe erhalten.

Durch schnelle und angemessene Erste Hilfe kann verhindert werden, dass aus einer kleinen Verletzung eine schwere wird. Es kann Schmerzen lindern, die Chancen verbessern und Ihnen die Gewissheit geben, dass Sie das Beste für Ihr Haustier tun können.

Es gibt sowohl Online- als auch praktische Erste-Hilfe-Kurse für Hunde.

Hier sind ein paar Tipps – diese ersetzen nicht den Tierarzt – im Zweifelsfall oder bei Unsicherheit rate ich Ihnen, so schnell wie möglich Ihren eigenen Tierarzt zu konsultieren!

Ein wichtiger Punkt der Ersten Hilfe ist das Erkennen eines Notfalls. Hier sind einige Notfallsituationen, in denen Sie Ihren Hund unbedingt zum Tierarzt bringen sollten:

  • er atmet nicht oder hat Schwierigkeiten zu atmen
  • er ist nicht ansprechbar
  • er ist zusammengebrochen und kann nicht aufstehen
  • er hat einen Krampfanfall
  • er kann Knochenbrüche erlitten haben
  • er hat Schwierigkeiten sich zu bewegen oder er hat unkoordinierte Bewegungen
  • er könnte was Giftiges gefressen haben
  • er erbricht oder hat Durchfall seit mehr als 24 Stunden.

Kennen Sie Ihren Hund

Verhaltensänderungen wie Veränderungen des Appetits, des Stuhlgangs und sogar des Geruchs können darauf hinweisen, dass mit Ihrem Hund etwas ernsthaft nicht stimmt. Kennen Sie die Schlüsselindikatoren, auf die Sie achten müssen, damit Sie schnell handeln können.

Lernen Sie, wie man den Puls überprüft

Der Puls eines Hundes lässt sich am einfachsten im oberen Drittel seines Oberschenkels finden. Legen Sie Ihre Hand auf den Oberschenkel und drücken Sie Ihre Finger sanft direkt unter das Bein. An dieser Stelle sollten Sie das Pulsieren der Arterie spüren können. Ihr Daumen selbst hat einen starken Puls. Verwenden Sie ihn also nicht, um den Puls zu messen, da Sie sonst Ihre eigene Pulsfrequenz bestimmen! Messen Sie den Puls 15 Sekunden lang und multiplizieren Sie das Ergebnis dann mit 4, um die Anzahl der Schläge pro Minute zu berechnen.

Lernen Sie, wie Sie Ihrem erstickenden Hund helfen können

Zum Ersticken kommt es, wenn etwas die Atemwege blockiert. Wenn die Atemwege teilweise blockiert sind, beginnt der Hund möglicherweise sich zu würgen, hin und her zu laufen und mit den Pfoten nach dem Maul zu scharren. Wenn seine Atemwege völlig blockiert sind, er kann überhaupt keinen Laut mehr von sich geben. Hunde können an allem ersticken, sei es an Plastiktüten, Bällen, Socken, Spielzeug oder allem, was ihnen in die Pfoten kommt. Wenn es in die falsche Richtung gelangt, kann es sein, dass sie nicht mehr atmen können. Es ist wichtig, dass Sie diese Anzeichen erkennen und dann wissen, wie Sie schnell handeln können, um das Hindernis zu beseitigen.

Atmung: die normale Atemfrequenz liegt bei 10-40 Atemzügen/Minute bei regelmäßigem Rhythmus und ist der Typ einer sogenannten Brustatmung.

Herzfrequenz: 80-120 Schläge/Minute, kleine Hunde: 100-170 Schläge/Minute, Welpen bis zu 220 Schläge/Minute. Eine erhöhte Herzfrequenz wird bei Stress, Fieber, Blutverlust und Herzerkrankungen festgestellt, während eine verringerte Herzfrequenz auf eine Vergiftung, ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine Unterkühlung hindeutet.

Kapillarfüllzeit: drücken Sie 1-2 Sekunden lang auf die Innenseite des Mauls auf dem Zahnfleisch und lassen Sie es los. Die Verfärbung der Schleimhaut ändert sich in 1-2 Sekunden von weiß nach rosa. Die Füllzeit der Kapillaren verlängert sich bei Schock (da die peripheren Blutgefäße verengt werden), Schmerzen oder Vergiftungen.


Schleimhautfarbe: Die Schleimhäute sind meist blassrosa. Bei Schock, Schmerzen, Blutverlust und Blutarmut werden die Schleimhäute weiß, bei Blutvergiftung, Hitzschlag sind sie rot.

 
Körpertemperatur messen erfolgt rektal, die Körpertemperatur liegt normalerweise bei 38,3 bis 39 °C.

Seien Sie auf Notfälle vorbereitet

Sorgen Sie zunächst für die Sicherheit Ihrer selbst und anderer. Bleiben Sie ruhig und bewerten Sie die Situation, bevor Sie handeln. Verletzte Tiere haben Angst und Schmerzen und versuchen möglicherweise, jeden zu beißen, der sie berührt.
Speichern Sie den Namen, die Adresse und die Telefonnummer Ihres Tierarztes in Ihrem Handy und bewahren Sie sie in einem Adressbuch oder an einem sicheren Ort im Haus auf.

Rufen Sie zuerst Ihren Tierarzt an. Sie müssen sie darüber informieren, dass ein Notfall vorliegt und Sie am Weg sind, befolgen Sie alle Anweisungen, die Sie erhalten, z. B. wenn Notfälle an einem anderen Standort übernommen werden. Halten Sie einen Stift und Papier bereit, um alle wichtigen Anweisungen Ihres Tierarztes aufzuschreiben.


Wenn die Gefahr von beißen besteht, legen Sie dem Hund einen Maulkorb an oder wickeln Sie Tapeverband  um die Nase und binden Sie es hinter den Ohren fest, es sei denn, der Hund hat Schwierigkeiten beim Atmen. Kleine Hunde können angefasst werden, indem man ihnen ein dickes Handtuch über den Kopf legt.
Geben Sie einem Hund niemals Humanarzneimittel – viele werden mehr schaden als nützen. Bieten Sie kein Essen oder Trinken an, falls eine Narkose erforderlich ist. Fahren Sie vorsichtig, wenn Sie den Patienten zum Tierarzt bringen.

Symptome und Maßnahmen

Augenprobleme:
halbgeschlossenes oder geschlossenes Auge; Photophobie; Schwellung der Augenlider; extrem starke Rotfärbung der Bindehaut; Fremdkörper -> Reduzierung des Lichteinfalls, Kälteauflage mit Wasser/Eisbeutel, bei Fremdkörpern einen Tierarzt aufsuchen!

Bisswunden:
Oft nur kleine Wunden, die die Haut durchdringen, aber starke Erhebungen im Unterhautgewebe, erhöhte Infektionsgefahr durch Eindringen von Bakterien; tiefe Fleischwunden, starke Blutungen, Knochenverletzungen
Wird ein Beagle Opfer einer Rauferei, zieht er sich in der Regel Kratz/bissverletzungen an den Ohren zu: Ohrenverletzungen bluten extrem stark, sind aber nach ein paar Minuten Desinfektion meist wieder in Ordnung.

-> Desinfizieren Sie ALLE Wunden wegen der starken bakteriellen Infektion von Bisswunden! Sauberer, nicht einengender Verband für blutende Wunden und offene Knochenverletzungen. Keine Gummiringe verwenden. Bei tiefen Verletzungen, Venenverletzungen einen Tierarzt aufsuchen!

Insektenstiche: 
Schwellung der Lippen und des Kopfes, Nesselsucht (runde Schwellungen der Haut).

-> Stich entfernen, Gifteintrittsstelle kühlen, Kalzium verabreichen. Es besteht Erstickungsgefahr durch Bisse im Maulbereich – konsultieren Sie einen Tierarzt!

Sonnenstich, Hitzschlag: 
starkes Hecheln; Krämpfe bis zur Bewusstlosigkeit

-> Sorgen Sie für schnelles Abkühlen (in den Schatten stellen, mit kaltem Wasser abspülen, aber nicht über den Kopf gießen, kühlen Sie zuerst die Extremitäten), befeuchten Sie Umschläge, geben Sie kleine Schlucke Wasser, gehen Sie unbedingt zum Tierarzt!

Vergiftung:
Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Blutungen aus Körperhöhlen.

-> Wenn möglich, Gift identifizieren (zerkaute Arzneimittelpackungen aufbewahren), sofort Tierarzt kontaktieren! Geben Sie Tierkohle, wenn der Tierarzt nicht sofort erreichbar ist. NIEMALS Milch und NIEMALS Erbrechen herbeiführen!

Durchfall

wässriger Kot; gelbbraun bis blutig, vermehrter Stuhlgang
Im Winter neigen viele Beagles dazu, Schnee zu fressen und Eiswasser zu trinken. Im Frühling/Sommer fressen einige von ihnen zu viel Gras. Beides kann Durchfall verursachen – in diesem Fall einfach fasten und Diätkost verabreichen.

-> fasten – d.h. KEIN Futter
Leichten russischen Tee oder Kamillentee/Käsepappeltee als Flüssigkeit anbieten, warm halten.
Besuchen Sie den Tierarzt, wenn Sie blutigen Durchfall feststellen (auch wenn die Ursache oft „nur“ ein kleines Blutgefäß ist, das durch die Qual des Stuhlgangs geplatzt ist), andernfalls bieten Sie nach 24 Stunden Fasten gekochten Reis + Huhn an.
Geben Sie Kohletablette und Magenschutzmittel (vom Tierarzt).

Erbrechen:

Würgebewegungen, Erbrechen von Nahrung und Schleim oder weißem Schaum aus dem Mund; Heftige Pfotenbewegungen zum Maul. Im Winter können der kalte Schnee und das Eis eine Gastritis verursachen.

-> Nahrung und Flüssigkeit entziehen. Bei wiederholtem, heftigem Erbrechen: Verdacht auf Fremdkörper, Entzündung oder Infektionskrankheit oder wenn es dem Hund innerhalb von 2-3 Stunden nach der Entleerung des Mageninhalts nicht wieder gut geht, einen Tierarzt aufsuchen!

Ohrenschmerzen:

Kopfschütteln, Kratzbewegungen mit den Pfoten; plötzliches Kopfschütteln spricht für das Eindringen einer Granne; heiße Ohren, dunkelbraunes Sekret, übles Geruch: Verdacht auf Ohrenentzündung!
-> Außenohr reinigen. Nicht in den Gehörgang eindringen, da Grannen („Schliefhansl“) durch Schüttelbewegungen tiefer eindringen – also sofort zum Tierarzt! Bei Verdacht auf eine Ohrenentzündung einen Tierarzt aufsuchen!

Zeckenbiss:
Festsitzendes Insekt, Rötung der Bissstelle

-> Mit Finger/Zeckenpinzette den Zeckenkörper in kreisenden Bewegungen bewegen, bis er abfällt, mit Alkohol betupfen. Bissstelle beobachten, bei rot-grün-braunem Urin SOFORT zum Tierarzt!